Das Emirat von Cordoba wurde zur ersten Hochkultur im mittelalterlichen Europa. Einen erheblichen Anteil daran hatte das Zusammenleben verschiedener Völker und Religionen in einem gemeinsamen Staatswesen. Dass dieses Zusammenleben weitgehend friedlich verlief, ist eine zivilisatorische Leistung, die einerseits auf der Zusammensetzung der Bevölkerung und andererseits auf der Toleranz des vorherrschenden andalusischen Islam beruhte. Das Emirat wurde immer noch von Nachfahren der römischen Kolonialisten bewohnt, aber auch von Nachfahren der Kelten, der iberischen Urbevölkerung, einem kleinen Kontingent Juden, den Westgoten (visogothi) und deren Nachkommen in großer Zahl, den Berber-Söldnern der arabischen Eroberer und den hauptsächlich aus Syrien und dem Jemen stammenden Arabern. Die Letztgenannten hatten die politische Macht inne, stellten aber wahrscheinlich nur 10 Prozent der Gesamtpopulation. Eine gewisse Toleranz war daher für sie angeraten.